Neuraltherapie nach Huneke
Segment- und störfeldtherapie
Was ist das?
Es handelt sich hierbei um eine gezielte örtliche Regulationstherapie, mit der Störfelder behandelt und aufgelöst werden können.
Zur Injektion wird eine sehr feine Kanüle verwendet und idR. das Anästhetikum Procain, direkt subkutan (direkt unter die Haut) gespritzt. Den dadurch erwirkten Reiz auf Nervenbahnen, Gefäße, Sehnen, Bändern, Muskeln und das umliegende Bindegewebe führt den Körper zur Selbstregulation und somit zur Behebung eines Störfeldes.
Wo wird die Neuraltherapie eingesetzt?
Die NT ist eine sehr gut kombinierbare Therapieform. Gerade bei hartnäckigen chronischen Beschwerden aber auch bei akuten Problemen zeigt sich die NT als effektiv und wirksam.
Indikationen
- Narbenirritationen (häufig Kaiserschnitt-, Apendix-, Knie-OP-Narben)
- Verwachsungen und Vernarbungen
- Kopfschmerzen
- HWS- und Schulterverspannungen
- Tendinosen
- Rückenverspannungen
- Hautbild – Rötungen, Wucherungen, Verfärbungen (Störfeld Hinweis) optisch störend
Wie wird behandelt?
Die wichtigste Untersuchungstechnik ist die Palpation, also das Abtasten und Erfühlen des betroffenen Gewebes. Hier werden bindegewebige Veränderungen über die Haut, Muskeln, Sehnen, Nerven und Gefäßen sehr gut festgestellt. Diese Veränderungen sind gleichermaßen Indikator und Referenzmittel zur weiteren Behandlung. Störfelder müssen nicht unbedingt als schmerzhaft oder unangenehm wahrgenommen werden. Auch Farbveränderungen, Temperaturveränderungen an der Haut, Gefühlsstörungen und Missempfindungen („da darf keiner hin fassen“) können bei Störfeldern auftreten.
Anschließend wird das betroffene Gebiet, mit Procain, entweder subkutan (Unterhautgewebe) unterspritzt oder gequaddelt (= einzelne Injektionsstellen) . Hier stellt sich eine kurzzeitige „Betäubung“ des Gewebes ein (ca. 20-30Min.).
Wie wirkt die Neuraltherapie?
Die NT wirkt auf ziemlich allen Ebenen im Körper (nerval, muskulär, lymphatisch, hormonell und durchblutungsfördernd). Gerade durch die kurzzeitige Betäubung können gestörte Nervenbahnen und andere Körperzellen neu organisiert und ausgerichtet werden. Fehlreize und -informationen werden somit behoben. Die gleichzeitige Förderung der Durchblutung sorgt für einen vermehrten Makrophagenanteil (Immunzellen) im betroffenen Gewebe und unterstützt somit zB den Abbau von Narbengewebe und Verwachsungen.
Wie wird die Neuraltherapie bei uns therapeutisch genutzt?
Ich finde die NT ein super unterstützende Maßnahme auch im Rahmen einer osteopathischen Behandlung. Starke Verwachsungen von Narbengewebe, gerade bei Sectio-, Blinddarmnarben oder Bandscheiben- und Knieoperationen, zeigt sich in der Praxis oft ein deutlicher Spannungsabbau und somit die Verringerung von Schmerzen und Missempfindungen. Ebenfalls sprechen osteopathische Techniken besser an und wirken langfristiger. Diese Effekte zeigen sich auch oft bei Narben die den Patienten schon viele Jahre begleiten.
Deutliche Verbesserungen zeigen sich auch im Hinblick auf Ästhetik. Wucherndes Narbengewebe, starke Verfärbungen oder Rötungen sind durch die Anwendung der Neuraltherapie sehr gut behandelbar und hilft dem Patienten sich im eigenen Körper wieder wohler zu fühlen.
Was muss man beachten?
Durch den Wegfall von Zusatzstoffen und physiologischen Abbau von Procain im Körper, ist die Therapie sehr gut verträglich. Sie kann selbst in der Schwangerschaft und Stillzeit angewandt werden. Die direkte Behandlung von malignen Prozessen (zB Krebs) und Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten (zB Marcumar) sollte nicht erfolgen. Kleine Blutungen an den Einstichstellen können vorkommen und sind normal. Auch leichte Muskelkater ähnliche Gefühle, Schwindel, sowie eine leichte Verringerung der Blutdrucks können auftreten.
Nach der Therapie sollte man keine große körperliche Anstrengung getätigt werden.
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